Bayern-Star Thomas Müller (25) ist DIE Galionsfigur in Jogis Nationalelf.
Aber wer konnte sich noch ins Blickfeld des Bundestrainers spielen? Und wer hat sich verzichtbar gemacht?
GEWINNER
1. Ilkay Gündogan (24): Der Dortmunder erzielte Montagabend das entscheidende Tor zum 3:2 (nach Vorarbeit Müller) – ist aus der Nationalmannschaft schon fast nicht mehr wegzudenken. Löw sagt über den Mittelfeldspieler: „Er ist auf internationalem Top-Niveau. Er hat alle Voraussetzungen, um ein Weltklassespieler zu werden.“ Und dass, obwohl Gündogan die Saison 13/14 (403 Krankheitstage, 88 Spiele ohne ihn) vollständig wegen einer Wirbelsäulen-Verletzung verpasste und sich mühsam wieder ran arbeiten musste. Löw schwärmt: „Er ist hat einen Riesensprung gemacht. Ist wahnsinnig präsent und macht das Spiel schnell.“
2. Mario Götze (23): Der Bayer glänzte in Frankfurt gegen Polen mit zwei Treffern. Während er bei den Bayern oft nur auf der Bank sitzt, ist er bei Jogi erste Wahl. Müller: „Er ist ein ganz wichtiger Spieler für Bayern und die Nationalmannschaft. Es braucht keine Diskussion um ihn.“ Löw lobt: „Er lebt 24 Stunden am Tag für Fußball.“
3. Jonas Hector (25): Der Kölner überzeugte auf der linken Außenverteidiger-Position. Beim 3:1 gegen Polen bereitete Hector das 1:0 von Müller nach einem Doppelpass mit Bellarabi vor und spielte vor dem 2:0 den Schützen Mario Götze frei. Und seine Fehlerquote war mal wieder niedrig.
Hector (r.) behält im Duell mit Polens Lewandowski die Oberhand
VERLIERER
1. Marco Reus (26): Er ist DER Pechvogel der Nationalmannschaft. Wieder musste der Dortmunder verletzt (Zehen-Bruch) von der Nationalmannschaft abreisen. Das Tragische: Auch ohne ihn lief es mal wieder blendend. Das war schon bei der WM so, wo Reus wegen eines Syndesmoseband-Anrisses passen musste.
2. Ron-Robert Zieler (26): Der Weltmeister kommt einfach nicht zum Zuge. Bei Löw ist Manuel Neuer die Nummer 1. Darüber hinaus plant er damit, „zwei, drei junge Torhüter nahe an die Nationalelf heranzuführen.“ Namentlich nennt er Marc-André ter Stegen, Bernd Leno, Timo Horn und Kevin Trapp. Bundestorwart-Trainer Andreas Köpke brachte auch noch Schalkes Ralf Fährmann ins Gespräch. Damit ist der Zug für Zieler fast schon abgefahren. Dem Hannoveraner droht das Nationalmannschafts-Aus!
3. Sebastian Rudy (25): Dem Hoffenheimer wurde in nunmehr zwei Spielen Emre Can vorgezogen – und dass, obwohl der Liverpooler bei den „Red Devis“ in der Dreierkette spielt. Löw war zufrieden mit Can. Für Rudy wird es damit schwieriger, wieder in der Nationalelf zu spielen.
Rudy (l.) läuft sich gemeinsam mit Ginter, Volland und Schweinsteiger (v.l.) warm
Hymnen-Doping für seinen Doppelpack
Mega-Müller: Thomas Müller schießt beim Sieg gegen Schottland zwei Tore, bereitet eines vor
Müller rockt die Schotten!
Unser Stürmer-Star knackt den Dudelsack-Beton, schickt mit seinem Doppelpack und einer Vorlage beim 3:2 in Schottland den DFB (fast) zur EM 2016.
Um den Sack endgültig zuzumachen, braucht das deutsche Team aus dem Spiel im Oktober gegen Irland noch einen Punkt.
Und wieder macht's Müller: Der Bayern-Star feiert mit Jonas Hector (r.) sein Tor zum 1:0
Thomas Müller (25), der Schotten-Schocker! Vier Treffer in beiden EM-Quali-Spielen. Jogi Löw bei RTL: „Thomas hat einen guten Lauf. Er steht immer da, wo ein Stürmer stehen muss. Er hat ein gutes Näschen für Raum und für die Situation.“
Löw lobt Müller„Thomas riecht, wohin der Ball kommt!“
Schon vor dem Anpfiff machte sich der Bayern-Star im Internet heiß aufs Spiel. Bei RTL verriet Müller: „Mit Basti Schweinsteiger habe ich vorher bei Youtube gestöbert. Da haben wir uns ein paar Mal die Hymne der Schotten im Hampden Park angeschaut.“
52 000 fanatische schottische Fans sorgten schon vor Anpfiff für Gänsehaut, schmetterten die Hymne mit einer Live-Dudelsack-Band lautstark mit. Dabei ist „Flower auf Scotland“ (Blume von Schottland) nur ein Volkslied. Denn: Die Schotten boykottieren die britische Hymne „God save the Queen“. Stattdessen besingen sie lieber eine siegreiche Schlacht gegen England – im Jahre 1314...
Müller beeindruckt: „Die Atmosphäre war super. Die Schotten leben den Fußball nochmal ganz anders.“
Drei Tage nach dem starken 3:1 gegen die Polen gibt es Schwerstarbeit auf der Insel! Löw startet bei seiner Schottland-Premiere (zuvor noch nie als Spieler oder Trainer im Hampden Park) mit Doppel-G – mit Dortmunds Gündogan hinter Götze
Stimmen nach 3:2-SiegMüller: »Zur Zeit läuft's bei mir!
Anrennen gegen den Dudelsack-Beton! Mit einer Sechserkette stehen die Schotten vor ihrem eigenen Tor. Schotten dicht – bis Müller kommt.
18. Minute: Der Bayern-Star zieht aus 20 Metern mit links ab. Martin fälscht ins rechte untere Eck ab!
Plötzlich jubelt Pop-Legende Rod Stewart (70) auf der Tribüne – über ein ganz blödes Eigentor! Nach Foul von Can an Mulgrew schlägt Maloney den Freistoß direkt von halblinks aufs Tor. Neuer wehrt nach vorn ab – genau auf den Bauch von Verteidiger Hummels. Der Ball dudelt ins eigene Tor (28.).
Müller zum Zweiten. Der Stürmer köpft den Ball zur Führung über die Linie
Aber wir haben ja Müller...
34. Minute: Can macht seinen Fehler wieder gut, knallt aus 12 Metern voll drauf. Marshall wehrt ab. Aber Müller (BILD-Note 1) ist mit dem Kopf da. Achtes Quali-Tor! Siebter Doppelpack für Deutschland – so viele wie Fritz Walter!
Viertes Tor im 13. Länderspiel: Ilkay Gündogan trifft nach Müller-Vorlage zum 3:2
Nur zweimal sind die Schotten vor der Pause vor dem deutschen Tor. Zweimal knallt's. Nach einer Ecke von links trifft McArthur zum 2:2 (43.). Die Fans schicken ihre „Bravehearts“ mit Standing Ovations in die Kabine!
Eine Traumkombination wird zum Stimmungskiller.
54. Minute: Gündogan spielt raus auf Müller. Der legt zurück an den Elfmeterpunkt. Von dort trifft der Dortmunder. Da macht sich auch Jogis Doppel-G teilweise bezahlt. Deutschland feiert den ersten Sieg in Schottland seit 1993 und (fast) die EM-Quali.