Тренер по методике Масии говорит о талантах Барсы и поясняет, почему Гвардиола по окончании сезона должен покинуть Баварию
Der Methodik-Trainer der La Masia spricht mit Goal exklusiv über Barcas Top-Talente und erklärt, warum Guardiola den FC Bayern nach dieser Saison verlassen sollte.
Joan Vila i Bosch kennt den katalanischen Fußball wie nur wenige andere: Nachdem er beim FC Barcelona als Spieler noch an der Seite von Johan Cruyff auf dem Platz stand und im Anschluss an seine aktive Karriere 16 Jahre den Nachwuchs der Azulgrana betreute, war der heute 61-Jährige auch jahrelang als Trainerausbilder beim spanischen Verband tätig.
Mittlerweile ist er als Methodik-Trainer wieder zurück in La Masia. Mit Goal sprach Vila i Bosch exklusiv über seinen Freund Pep Guardiola sowie über die Barca-Talente Munir, Sandro und Sergi Roberto. Zudem erklärte er, warum begrenzte Artbeitszyklen für einen Trainer sinnvoll sind.
Herr Vila i Bosch, der diesjährige Global Summit der katarischen Aspire Academy findet in Berlin statt. Inwiefern hat sich der deutsche Fußball in den vergangenen Jahren weiterentwickelt und welchen Anteil daran hat Pep Guardiola?
Joan Vila i Bosch: Der deutsche Fußball hat sich in den letzten Jahren von der Qualität unheimlich verbessert. Nicht umsonst ist Deutschland Weltmeister geworden. Pep Guardiolas Beitrag dazu war sehr wichtig. Der deutsche Fußball war immer schon sehr intensiv, aber mittlerweile haben sich einige von Peps und auch Barcas Grundideen festgesetzt. Unsere Idee ist es, den Ball ständig in den eigenen Reihen zu haben - und ihn bei Ballverlust sofort wieder zurückzugewinnen. Alle Trainingsinhalte sind bei uns darauf ausgerichtet, dass Team und Spieler wissen, wie man im Ballbesitz bleibt.
War es für Guardiola damals der richtige Schritt, in eine Liga zu wechseln, in der Umschaltspiel und Konter die bevorzugten Stilmittel sind?
Vila i Bosch: Ganz sicher: Gegen Teams zu spielen, die sich so geschlossen hinten reinstellen oder vorne extrem früh attackieren, hat ihn weitergebracht. Die herausstechendste Eigenschaft Peps ist, dass er sich ständig weiterentwickelt und mit neuen Herausforderungen wächst. Das ist wichtig, denn die Defensivstrategien werden immer ausgefeilter, darauf beruht der Erfolg vieler Trainer. Pep muss die Performance seines Teams also stets verbessern und immer mehr verlangen. Darum ist er ein ewiger Unzufriedener, der immer das Optimum sucht.
Würden Sie ihm raten, über 2016 hinaus beim FC Bayern zu bleiben?
Vila i Bosch: Das ist seine Entscheidung, die er alleine treffen muss. Als er Barcelona verließ, hat uns das alle tief getroffen, aber er hat sich damals so entschieden. Wenn er sieht, dass der Moment gekommen ist, wird er das auch bei den Bayern tun. Ich persönlich denke, dass ein Arbeitszyklus von drei bis vier Jahren bei einem Team nicht überschritten werden sollte.
Warum?
Vila i Bosch: Weil es schwierig ist, die Motivation bei Spielern hoch zu halten, die viele Titel gewinnen. Die Ansprache, die Idee des Trainers an sein Team muss sich immer wieder erneuern und auch dementsprechend ankommen, sonst geht der Hunger verloren. Darum denke ich, dass nach drei, vier Jahren das meiste ausgereizt ist. Das Verhältnis von Trainern und Spielern wird in der Regel nicht besser.
Überzeugte zuletzt als Rechtsverteiger: Barca-Juwel Sergi Roberto
Barcas zweite Mannschaft ist in die dritte Liga abgestiegen, seit Sergio Busquets und Perdo hat kein Eigengewächs mehr den Schtitt zum Stammspieler im ersten Team geschafft. Steckt La Masia in der Krise?
Vila i Bosch: Der Abstieg hat viele Gründe: Die zweite Liga in Spanien derzeit einfach sehr stark. Für die Spieler, die es ins B-Team schaffen und in der Regel sehr jung sind, wurde es also nicht einfacher. Auch die Anforderungen, in die erste Mannschaft zu kommen, wurden mit den Erfolgen der letzten Jahre immer größer. Barca spielt immerhin mit dem Anspruch, regelmäßig um die Champions League und den nationalen Titel zu konkurrieren - größer könnte der Druck also gar nicht sein. Diesen immensen Schritt kann nicht jeder Spieler machen. Bei einer kleineren Mannschaft ist es für jüngere Spieler einfacher.
Dabei gibt die Verletzung von Lionel Messi gerade in diesen Wochen La-Masia-Spielern wie Sandro oder Munir die Chance, sich in der ersten Mannschaft zu beweisen.
Vila i Bosch: Obwohl die beiden mit derselben Offensiv-Philosphie aufgewachsen sind und den Zug zum Tor mitbringen, sind sie ganz unterschiedliche Spieler. Momentan sind sie für die erste Mannschaft sehr wichtig, vielleicht noch nicht als Stammspieler, dennoch steuern sie ihren Anteil bei. Munir ist sehr beweglich, clever und gefährlich im Strafraum. Sandro wiederrum hat einen starken Schuss und ist ebenfalls sehr dynamisch. Unsere Philosophie sieht immer noch vor, dass es die Canteranos in die erste Mannschaft schaffen - das können beide erreichen.
Ein anderer Spieler, der in diesen Wochen auf sich aufmerksam macht, ist Sergi Roberto. Ein Mittelfeldspieler, der plötzlich auf der Außenbahn überzeugt und eine Alternative zu Dani Alves als Rechtsverteidiger darstellt.
Vila i Bosch: Er ist polyvalent und kann auf mehrern Positionen spielen - in jedem Team. Das ist seine große Stärke. Sergi ist sehr anpassungs- und durchsetzungsfähig. Auch physisch bringt er alles mit. Wir vertrauen ihm und haben die Erwartung, dass er sich dauerhaft im ersten Team etablieren kann. Selbes gilt für Sandro und Munir.
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