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Andre Schürrle traf gegen Hannover 96 drei Mal
Bayern eilt weiterhin in Richtung Meisterschaft: In Wolfsburg siegt der Rekordmeister letztlich verdient - auch weil ein Joker brilliert. Die Analyse.
Der FC Bayern München nimmt auch die Hürde VfL Wolfsburg. Am 23. Bundesliga-Spieltag setzte sich der Tabellenführer mit 2:0 (0:0) beim Pokalsieger durch.
Vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften VW Arena brachte Kingsley Coman die Gäste am 116. Geburtstag des FC Bayern in Führung (66.), Robert Lewandowski erhöhte mit seinem 23. Saisontor auf 2:0 (74.). Es war der zehnte Treffer des Polen im elften Spiel gegen Wolfsburg.
Manuel Neuer stand zum 150. Mal für den FC Bayern in der Bundesliga im Tor, David Alaba absolvierte sein 200. Pflichtspiel für die Münchner.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Der VfL muss weiter auf ein halbes Dutzend verletzter Spieler verzichten. Somit steht die Elf auf dem Platz, die auch beim 1:1 in Berlin begann. Immerhin kehrt Schürrle in den Kader zurück.
Die Bayern tauschen im Vergleich zum 2:2-Kracher in Turin auf zwei Positionen: Alonso ersetzt Vidal, Thiago muss für Coman auf die Bank.
8.: Die Bayern schnüren Wolfsburg ein. Müller lässt ab 16er atropfen für Müller, der sofort ablädt, aber völlig verzieht.
19.: Draxler schlägt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld mit Schnitt vor das Tor. Kruse verlängert mit dem Hinterkopf am Elferpunkt aufs lange Eck. Neuer taucht ab kratzt den Ball von der Linie.
45.: Arnold flankt von rechts in die Mitte. Lahm und Kimmich sind orientierungslos, Kruse legt per Kopf ab für Schäfer. Der steht sechs Meter vor dem Tor völlig blank, haut den Ball aber drei Meter rechts vorbei.
55.: Endlich geht's mal fix bei den Bayern. Lahm bekommt 20 Meter vor dem Tor den Ball in den Fuß und steckt durch für Müller. Der legt ab für Lewandowski und der zimmert die Pille aus zehn Metern frei vor Casteels drüber.
64.: Vogelwilder Ball von Müller, der mit einem weiten Schlag nach hinten Kruse auf links in Szene setzt. Der flankt in die Mitte, wo Draxler die Kugel volley nimmt, Neuer reißt die Fäuste hoch
66., 0:1, Coman: Bayern kommt über Ribery im Zentrum an den Strafraum. Er gewinnt den Pressball gegen Vieirinha, der Ball landet bei Lewandowski, der das rechte Eck anvisiert. Naldo blockiert, der Ball segelt in hohem Bogen rechts in die Strafraumhälfte, wo Coman volley mit dem Innenrist überlegt ins linke Eck einschiebt. Viertes Saisontor.
74., 0:2, Lewandowski: Coman flankt vom rechten Flügel aus vollem Lauf an den langen Pfosten. Dort bekommt Ribery den Ball gegen die Hüfte, legt so aber unfreiwillig auf Lewandowski ab, der den Ball aus sieben Metern halbrechter Position mit dem Außenrist ins rechte Eck schlenzt. Klasse Tor!
82.: Draxler setzt nach Kopfballvorlage durch Arnold auf der rechten Seite zum Sprint über 20 Metern an. Klasse Pass in die rechte Strafraumhälfte zu Kruse, der Vollspann abdrückt, doch Neuer reagiert erneut glänzend.
Fazit: Verdienter Sieg für überlegene und geduldige Bayern. Wolfsburg scheiterte letztlich auch an sich selbst, weil beste Torchancen nicht verwertet wurden.
Der Star des Spiels: Franck Ribery drehte nach seiner Einwechslung ähnlich auf wie letzte Woche gegen Darmstadt. Trickreich und dynamisch kam er auf seiner linken Seite immer wieder durch und war an beiden Treffern entscheidend beteiligt. Zudem kam Ribery auf volle 100 Prozent im Passspiel.
Der Flop des Spiels: Viereinha verteidigte auf der rechten Seite im Verbund mit Träsch, konnte aber Bayerns Vorstöße nur selten unterbinden. Gewann nur 33 Prozent seiner Zweikämpfe und spielte einige Fehlpässe im Aufbau.
Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe und seine Assistenten lagen einige Male daneben. Hätte bei Dantes Schlag gegen Lewandowskis Kopf auf Elfmeter für Bayern entscheiden können (44.). Vor Naldos Freistoß (40.) war der Zweikampf von Coman gegen Arnold nicht foulwürdig. Zudem stand Müller nicht im Abseits, wodurch den Bayern ein Tor geklaut wurde (54.)[component:R]
Das fiel auf:
- Juve-Taktik bei den Bayern. Nominell mit Viererkette unterwegs, switchten die Gäste bei Ballbesitz auf Dreierkette mit Alonso als Libero. Lahm und Bernat rückten dann weit ins Mittelfeld.
- Die Bayern fielen in den ersten 15 Minuten über Wolfsburg her, verlagerten das Spiel mit klasse Diagonalbällen, kamen aber trotz drückender Überlegenheit kaum zu Torchancen, weil die Pässe im letzten Drittel zu ungenau waren.
- Wolfsburg reagierte auf die Münchner Dominanz, zog sich noch weiter zurück und verteidigt bisweilen im 6-3-1. Kruse lauerte vorne auf den langen Ball, um Kimmich, Alonso oder Alaba ins Laufduell zu zwingen. Der VfL spielte diese langen Bälle häufig gegen extrem hoch stehende Bayern.
- Weil Wolfsburg ab Mitte der ersten Halbzeit deutlich besser ins Spiel kam, brachte Guardiola kurz nach der Pause Thiago für Costa für mehr Ballbesitz und Kontrolle im Zentrum.
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