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Spielte als Aktiver für den FC Bayern, Eintracht Braunschweig und Real Madrid: Paul Breitner
Клубный советник Пауль Брайтнер хвалит характер Аубамеянга и поясняет почему Золотой мяч в нынешнем виде не нужен
Klubbotschafter Paul Breitner bescheinigt Pierre-Emerick Aubameyang "Charakter" und erklärt, warum es den Ballon d'Or im derzeitigen Modus nicht braucht.
Paul Breitner lebt den FC Bayern, das Mia san Mia hat er verinnerlicht wie kaum ein Zweiter. An der Säbener Straße traf Goal den Welt- und Europameister und derzeitigen Klubbotschafter zum Interviewtermin.
Im ersten Teil spricht Breitner über die erdrückende Dominanz in der Bundesliga, Borussia Dortmund, Pierre-Emerick Aubameyangs Charakter und Bayerns Fernbleiben von der Ballon-d'Or-Gala.
Herr Breitner, mit acht Punkten Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund startet der FC Bayern am Freitagabend mit dem Auswärtsspiel beim HSV in die Rückrunde. Wie bewerten Sie die Situation in der Bundesliga?
Paul Breitner: Für mich ist sie vor allem logisch. Ich bin seit 55 Jahren oder vielleicht sogar noch länger Bayern-Fan. Da gibt es weder vor der Saison noch jetzt irgendeinen Zweifel daran, was passieren wird - nämlich, dass der FC Bayern wieder Meister wird. Das ist mein Blickpunkt als Fan. Nüchtern betrachtet gibt es ebenfalls überhaupt keinen Grund zur Skepsis.
Sehen Sie keine Gefahren?
Breitner: Wenn wir jetzt sagen, die Rückrunde würde nicht schwierig werden, heißt es wieder, wir seien die typisch arroganten, überheblichen Münchner. Das hat damit aber nichts zu tun. Mit meiner ersten Unterschrift beim FC Bayern muss ich verinnerlichen, dass ich hier jedes Spiel und jeden Titel zu gewinnen habe. Daher geht man in jedes Spiel mit dem Selbstverständnis: Natürlich werden wir Meister.
Pierre-Emerick Aubameyang meinte neulich: "Bayern wird kein Meister."
Breitner: Es gibt verschiedene Facetten des Mia san Mia. Eine davon ist, dass wir uns in erster, zweiter und dritter Linie nicht mit unseren Gegnern oder mit Spielern anderer Mannschaften beschäftigen. Wir sind ausschließlich auf uns selbst konzentriert. Dieses Motto erzählen zwar viele, beim FC Bayern aber wird es gelebt. Denn nur wer an seine eigene Stärke glaubt, wird konstant erfolgreich sein, so wie das uns mit nur wenigen Ausschlägen über fünf Jahrzehnte in der Bundesliga gelungen ist. Wenn nun irgendjemand sagt, die Bayern werden nicht Meister, interessiert uns das nicht.
Was sagt diese Aussage denn über Aubameyang und Borussia Dortmund aus?
Breitner: Ich zolle ihm großen Respekt. Und genau diese Einstellung erwarte ich von einem Spieler seiner Klasse. Wir leben das schließlich vor. Wenn es auf dieser Ebene Spieler bei anderen Klubs gibt, die acht Punkte aufholen wollen, finde ich das gut. Es bedeutet, dass Aubameyang den Anspruch für sich und den BVB ganz weit nach oben setzt. Nur so hat man am Ende Erfolg. Das ist Charakter.
Was erwarten Sie von den Dortmundern in der Rückrunde?
Breitner: Dass sie hinter uns Zweiter werden. Der BVB kann den Rückstand aus eigener Kraft nicht aufholen, wir können aber aus eigener Kraft Meister werden - das ist ein riesengroßer Unterschied. Selbst wenn Dortmund am 5. März gegen uns gewinnen sollte, wären es Stand heute immer noch fünf Punkte Vorsprung.
Hertha ist Dritter, Wolfsburg nur Siebter. Gibt es eine Mannschaft, die Sie besonders positiv oder negativ überrascht hat?
Breitner: Seien Sie mir nicht böse, aber ich mache mir weder über Hertha noch über Wolfsburg Gedanken. Ich schaue nur auf uns und beobachte gleichzeitig Borussia Dortmund. Denn der BVB ist seit längerem, mit Ausnahme der vergangenen Saison, unser einziger wirklicher Rivale - der einzige Mitbewerber um die Meisterschaft.
In den vergangenen Jahren war der Abstand auf Dortmund dennoch riesig. Der FC Bayern spielte noch dominanter, noch besser. Welchen Anteil daran hat Pep Guardiola?
Breitner: Pep hat den Ballbesitzfußball, den Louis van Gaal bei uns initiiert hat, und den Jupp Heynckes in einer zweiten Stufe weiterentwickelt hat, dahingehend verfeinert, dass die Mannschaft durch die Geschwindigkeit und die Art und Weise wie der Ball zirkuliert, eine weitere Entwicklungsstufe genommen hat. Van Gaal hat die Basis geschaffen und ein System mit klaren Positionen eingeführt. Das hatten wir uns damals genauso erhofft, weil wir wussten, dass wir den Stil, den deutsche Mannschaften über Jahrzehnte gespielt hatten, verändern mussten. Wir wollten hin zu dem Fußball, den Barcelona 2005/06 kreiert hat. Unter van Gaal wirkten wir noch zu statisch, die richtige Bewegung und mehr Tempo in unser Spiel zu bringen, das hat Jupp Heynckes dem Team beigebracht. Und dann kam Pep und zündete die dritte Stufe. Ihm ist es gelungen, den tollen Fußball, den die Mannschaft unter Heynckes gespielt hat, nochmal zu verbessern.
Seit Weihnachten ist klar: Guardiola geht zum Saisonende. Welche Bedeutung hat das für die Spieler?
Breitner: Überhaupt keine.
Auch nicht in die Richtung, dass die Motivation noch ein Prozent höher sein könnte?
Breitner: Es gibt in der Mannschaft keinen Druck. Es gibt hier nur ein Bewusstsein, und das heißt Alles zu gewinnen, das habe ich schon angesprochen. Wer das nicht verinnerlicht hat, der ist hier fehl am Platz. Ganz egal wie der Trainer heißt, der Anspruch bleibt derselbe. Deshalb kann sich weder der Druck noch die Motivation weiter steigen, bei welcher Entscheidung auch immer.
Für Pep Guardiola ist nur das Triple genug, Matthias Sammer sagte gegenüber Goal, der Henkelpott entscheide am Ende "definitiv nicht" über die gesamte Saison. Was sagen Sie?
Breitner: Die Champions League entscheidet letztendlich, ob es eine erfolgreiche oder sehr erfolgreiche Spielzeit war. Deshalb hat auch das Ausscheiden in den zwei Halbfinals der vergangenen beiden Jahren den Erfolg unserer Saisonleistung nicht geschmälert. Nach der WM 2014 hieß es, es werde ein ganz schwieriges Jahr - und wir haben dann die für mich beste aller Vorrunden gespielt, seitdem ich den FC Bayern kenne. Auch diese Saison ist bislang überragend. Ob die Mannschaft dann ein oder zwei Mal verliert, vielleicht auch mal ein entscheidendes Spiel, ändert für mich nichts daran, dass wir summa summarum außergewöhnlich gut Fußball gespielt haben.
Für diesen Fußball wurde der FC Bayern von der FIFA geehrt: Manuel Neuer schaffte es in die Weltelf, Pep Guardiola wurde zum zweitbesten Trainer des Jahres gekürt. Sie waren als einziger Vertreter des FC Bayern beim Ballon d'Or in Zürich vor Ort. Warum?
Breitner: Das war die Entscheidung von Pep Guardiola, der bestimmte Pflichten anders einschätzt als andere Trainer. Für ihn war es wichtiger, die Mannschaft in diesen fünf oder sechs Tagen ohne Ausreißer an der Hand zu haben.
Die FIFA war ziemlich enttäuscht.
Breitner: Zunächst sollten viele, die mit dieser Wahl zu tun haben, von der FIFA enttäuscht sein - nämlich von der Art und Weise, wie diese Wahl zustande kommt. Wenn niemand bereit ist, an diesem Modus etwas zu verändern, brauchen wir diese Wahl nicht. Stattdessen sollten wir sagen: So lange Lionel Messi spielt, ist er die Nummer eins - und Cristiano Ronaldo die Nummer zwei. So lange sich die FIFA nicht fragt, wer oder was ein Fußballer ist, so lange Torhüter und Verteidiger keine Rolle spielen, so lange die potenziellen Podest-Kandidaten beim offensiven Mittelfeld beginnen, brauchen wir diese Wahl nicht. Und darüber muss nicht der Fußball-Weltverband entäuscht sein, sondern wir Fußballfans in der ganzen Welt.
Philipp Lahm hat in seiner Kolumne bei Goal vorgeschlagen, je einen Weltfußballer für jeden Mannschaftsteil zu wählen. Eine gute Idee?
Breitner: Nein, das wäre für mich keine Lösung. Schließlich würde man so nicht den Besten der Besten küren. Damit wäre nichts gewonnen. In den vergangenen 20 Jahren gab es in der Person von Fabio Cannavaro nur einen nicht-offensiven Spieler, der den Titel gewonnen hat. Nun ist Cannavaro aber nicht Weltfußballer geworden, weil er der weltbeste war. Die Wahl 2006 war eine Hommage an die italienische Nationalmannschaft und ihren Kapitän - quasi als Lebenswerk. Nichts anderes. Das kann man so mal akzeptieren. Wenn ich ähnliche Kriterien anlege, hätte die Wahl 2014 nur auf Philipp Lahm fallen können.
Wie könnte man den Ballon d'Or aus Ihrer Sicht fairer gestalten?
Breitner: Der Weltfußballer ist für mich derjenige, der auf seiner Position zum zweitbesten auf seiner Position den größten Abstand hat. Unter solchen Voraussetzungen hätte Manuel Neuer vor zwei Jahren verdient gewonnen.
Köln dreht Partie gegen BVB zum Sieg
Köln kann es noch! Gegen die Borussia aus Dortmund wurde ausgerechnet Modeste zum Matchwinner.
Borussia Dortmund hat zum Abschluss der Hinrunde verloren. Beim 1. FC Köln unterlag der BVB am 17. Spieltag der Bundesliga mit 1:2 (1:0).
Vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion ging der BVB durch ein Kopfballtor von Sokratis in Führung (18.). Kurz vor dem Ende traf Simon Zoller zum Ausgleich für den FC (82.).
In der Schlussminute netzte der eingewechselte Anthony Modeste zum viel umjubelten Kölner Sieg ein.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Stöger wechselt im Vergleich zum 1:1 in Bremen auf drei Positionen: Statt Modeste, Osako (beide Bank) und Vogt (Beschwerden im Beckenbereich) dürfen Zoller, Gerhardt und Sörensen ran. Modeste steht erstmals in dieser Saison nicht in der Startelf.
Beim BVB gibt es ganze fünf Änderungen gegenüber dem 2:0 in Augsburg im Pokal: Park, Hofmann, Kagawa, Sokratis und Ginter ersetzen Bender, Ramos, Piszczek, Castro und Schmelzer (alle Bank).
18., 0:1, Sokratis: Mkhitaryan schlägt eine Ecke von links hoch in den Strafraum. Maroh schließt viel zu spät zu Sokratis auf, so dass der Grieche ins rechte Toreck köpft. Erstes Saisontor für den Griechen.
21.: Mkhitaryan versucht es aus 20 Metern vom linken Strafraumeck. Der Ball kommt gut auf den kurzen Pfosten, trifft aber nur das Außennetz.
31.: Hector flankt aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum, wo sich Sörensen im Getümmel löst und aus sieben Metern in Richtung rechtes Eck köpft. Hummels fälscht den Ball gefährlich ab und zwingt Bürki zu einer Glanzparade.
36.: Hofmann hat den Ball im Strafraum und sieht Weigl im Rückraum. Der Sechser zeiht mit recht ab und verfehlt das linke Toreck nur um Zentimeter.
37.: Olkowski geht rechts im Strafraum gegen Park ins Eins-gegen-eins und kommt zu Fall. Kircher lässt weiterspielen, doch der Dortmunder traf den Kölner klar am Fuß - Fehlentscheidung
48.: Nach einem Eckball klärt Hofmann schwach, so dass Svento halblinks im Strafraum mit links zum Schuss kommt. Sein Versuch geht knapp rechts vorbei.
59.: Gündogan bekommt den Ball von Kagawa in 18 Meter Torentfernung zentraler Position. Sein Schuss mit dem rechten Fuß geht knapp links vorbei.
61.: Zoller bekommt den Ball von Hector im Strafraum und zieht mit viel Risiko aus 13 Metern zentraler Position ab. Bender fälscht den Ball im letzten Moment zur Ecke ab. Das wäre schwierig geworden für Bürki.
65.: Hofmann umkurvt im Strafraum gleich zwei Kölner und kommt dann aus sechs Metern halblinker Position zum Abschluss. Doch der Dortmunder trifft mit seinem Schuss nur den Gegner.
79.: Gerhardt versucht es aus der Distanz und scheitert an Bürki, der den Schuss aus 22 Metern halblinker Position stark an den rechten Pfosten lenkt.
82., 1:1, Zoller: Bürki mit einem verunglückten Befreiungsschlag direkt in die Füße von Zoller im Rücken von Bender. Der Kölner Stürmer schaltet schnell, geht ein paar Meter und zieht aus 15 Metern zentraler Position ab. Der Ball schlägt unhaltbar für Bürki im rechten Eck ein. Viertes Saisontor von Zoller.
90., 2:1, Modeste: Nach einem Eckball bekommt der BVB den Ball nicht weg. Sörensen setzt sich gegen Aubameyang durch und köpft nach vorne. Sokratis steht falsch, Modeste ist frei durch und trifft mit einem trockenen Rechtssschuss.
Fazit: Dortmund war bis zur Führung klar Herr im Haus, danach erstaunlich fahrig und letztlich ohne die nötige Power. Der FC mit einer ganz starken Mannschaftsleistung, der Dreier ist letztlich verdient.
Der Star des Spiels: Frederik Sörensen. Starke Defensivleistung des Youngsters, der die meisten klärenden Aktionen beim FC hatte. Bereitete zudem das Siegtor der Kölner vor.
Der Flop des Spiels: Joo-Ho Park durfte erstmals seit dem 11. Spieltag wieder in der Bundesliga von Beginn an ran und wies mehrere Schwächen auf. Stand mehrere Male falsch im Raum und strahlte bei eigenem Ballbesitz keine Sicherheit aus. Dazu mit dem Foul, der zum Elfmeter für Köln hätte führen müssen.
Der Schiedsrichter: Knut Kircher. Mit einem eklatanten Fehler: muss dem FC nach 37 Minuten einen Foulelfmeter zusprechen, da Park Olkowski klar im Strafraum foulte. Hatte ansonsten die lange Leine dabei, da er sowohl Sokratis für dessen Tackling gegen Zoller (22.), als auch Weigls taktisches Foul an Gerhardt (66.) nicht mit Gelb bestrafte.
Das fiel auf:
- Köln verteidigte gegen den Ball in einem 5-3-2 mit Zoller und Risse, die den Dortmunder Aufbau in vorderster Front anliefen. In letzter Reihe stellte Stöger drei Innenverteidiger auf, die vielbeinig agierten und sich tief positionierten.Dortmund zog sein übliches Passspiel auf und kam schnell zu Ballbesitzwerten um die 80 Prozent.
- Dem BVB war der Weg durch das Zentrum meist versperrt, der FC lenkte die Borussia häufig auf die Außen. Grundsätzliches Problem der Hausherren: die Fünferkette stand bisweilen zu tief, der Abstand zur Reihe davor geriet zu groß.
- Wie schon mehrmals in dieser Saison geschehen verhalf die Führung dem BVB nicht zu mehr Souveränität. Köln schob anschließend die erste Pressinglinie deutlich weiter nach vorne und verzeichnete gegen im Passspiel nun fahrige Gäste einige frühe Ballgewinne. Nach vorne ging es dann meistens über die rechte Seite, wo zunächst Park aufgrund seines schlechten Stellungsspiels und der nur unzureichend nach hinten arbeitende Hofmann mehrfach überspielt werden konnten.
- Dieses Bild setzte sich im zweiten Abschnitt fort, Köln war nun richtig drin im Spiel. Dortmund bekam kaum mehr einen Angriff durchgespielt, da das Pressing des BVB oftmals ins Leere lief. Damit agierten die Offensivspieler in Unterzahl und waren aus dem Spiel genommen. Die Gäste bauten mit zunehmender Spieldauer zudem physisch deutlich ab.
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