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11:09 AM

FC Sevilla 3:0 Gladbach

Sevilla-Gladbach im 11FREUNDE-Liveticker

20:22 Uhr

»Guten« Abend. Berti Vogts geißelt gleich mal den Hype um die Borussia. »Heip«, sagt er sogar vielmehr. Hoffentlich rettet uns der Anpfiff, bevor er noch dichtet: »Ein bisschen mehr Siege und weniger Heip / das wäre doch, ja gut, äh.«

20:26 Uhr

Sebastian Hellmann: »Sie haben gesagt, die Bundesliga ist wichtiger als die Champions League.« Max Eberl: »Noch mal?« Sebastian Hellmann: »Sie haben gesagt, die Bundesliga ist wichtiger als die Champions League.« Zu spät für einen Sommerhit, aber einen Ohrwurm haben wir jetzt allemal.

20:30 Uhr

Zu Gast im Studio: Mirko Slomka, in dessen Stirnfalte immer noch die Minidisc mit der Powerpoint-Präsentation »HSV 2.0« klemmt.

20:32 Uhr

Jetzt wird von Sevillas Banega geschwärmt. Oder wie Joachim Herrmann (CSU) ihn nennt: »Ein wunderbarer Benega.«

20:34 Uhr

»Ich kann tagelang wachbleiben«, heißt es jetzt. Werbung für Zigaretten ist verboten, aber Koks geht, oder was?

20:37 Uhr

Marcel Reif berichtet: »Schönes Wetter, schöne Stadt, schönes Hotel.« Interessant. Aber jetzt schalten wir von Sonnenklar TV doch mal auf SKY um.

20:39 Uhr

Antonio, Quell meiner Jugend! So lange Reyes noch spielt, kann ich gar nicht so alt sein, wie ich mich fühle.

20:42 Uhr

Reif nennt das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán der Einfachheit halber das »FC-Sevilla-Stadion«. Dann wollen wir mal hoffen, dass die Gladbachmänner sich dolle genug anstrengen. Anstoß.

3.

Und damit Hallo auch von mir. Und besser kann der Abend eigentlich nicht starten: Ein verzweifelter Griff in den Kühlschrank und dann die faustdicke Überraschung. In unserem Redaktionskühlschrank stehen tatsächlich noch fünf Bier, sind von all den Wochenendkästen übrig geblieben - eisgekühlt. Das ist Rekord für einen Dienstag nach einer Heftsitzung. Jetzt glaube ich an alles, auch an einen Gladbacher Sieg. Prost!

5.

Pfosten!!!! Dann: Reyes schießt aus kurzer Distanz über die Hütte. So früh wie Gladbach ist sonst nur Peggy Büchse ins Schwimmen gekommen.

7.

Antwort Gladbach: Brouwers köpft vorbei. Ein Name, ach was eine Onomatopoesie für: Sich schütteln! Brrrrouwersss! Aber weiter 0:0. Klingt auch gut.

9.

Sevilla fackelt hier ein Offensivfeuerwerk ab, wieselt schneller nach vorne, als Favre »abkippender polyvalenter Achter« und Bruce Willis »Blaubeerkuchen« sagen kann. Ist das hier Mönchengladbachs Pulp Fiction? Die Spanier spielen wie von der Tarantino gestochen. Oh mein Gott, honey bunny!

13.

Immobile bei Sevilla übrigens auf der Bank. Mit anderen Worten: Er hat seine Dortmunder Form gehalten.

15.

Reif ist in Spanien angekommen. Er spricht Hahn aus, wie Julio Iglesias es tun würde, wenn er wüsste, dass er existiert: »Chaaahn«.

17.

Wie geil Reyes aussieht: Wie eine Mischung aus Claudio Pizarros kleinem Bruder und einem Halbstarken, der einen in seinem schwarzen BMW auf der Warschauer Brücke vom Fahrrad schießt. Was auch in etwa seine Spielweise umschreibt.

18.

Wie ein Großer: Gameiro trägt Robbens Lippenherpes auf.

19.

Raffael! Traoré! Außennetz! »Innennetz!«, schreit Favre. »Innennetz! Wie oft soll ich euch das noch sagen, ihr Idioten!«

21.

»Favre und Rummenigge lagen bei Servette Genf mal auf einem Zimmer«, weiß Reif. Was das mit dem Spiel zu tun hat, ist zunächst einmal unerheblich, denn wenn man eine solch kostbare Information hat, dann muss man sie hineinspeisen in den Diskurs, es wird schon etwas daraus entstehen, Millionen von Gehirnen werden sie bearbeiten wie einen Rohdiamanten, und er wird funkeln, ja funkeln, wenn ganz am Ende, nach dem siegreichen Finale alle wissend lächeln: »Favre und Rummenigge lagen bei Servette Genf mal auf einem Zimmer. Das hat Reif uns erzählt, damals, im ersten Gruppenspiel!« Ist das nicht faszinierend? Nein? Na, dann nicht.

24.

Chance für Sevilla: Klingt wie eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für prekäre andalusische Jugendliche, ist aber fast das 1:0. Ich geh stempeln.

28.

Sevilla soll ja der Verein der Besserbetuchten in der Stadt sein. Der andere Klub heißt wohl Sekellergeschosswohnung.

29.

Die spanischen Trainer sprechen wieder in ihre Hand, als würden sie hier CIA-Geheimnisse austauschen. Oder husten sie sich in die Hand, um sie dann den Gladbachern entgegen zu strecken? Taktische Marschrouten brauchen sie eigentlich nicht, nur die: Alle Bälle über links. Wieder stürzt so ein Angriff über diese Seite, Reyes auf Gameiro, knapp vorbei. Gladbach stellt sich dumm an, wie sangen schon die Stones: Fohl to cry!

35.

Ein 0:0, aber durchaus unterhaltsam. Denn Gladbach lässt die nächste Großchance zu. Sie laufen hier teilweise rum wie ADHS-Kitakinder im Fantasialand oder frisch geschiedene Männer auf einem Ausflug mit der Dritten Herren in der Düsseldorfer Altstadt. Die Champions League ist ja das Abenteuer des kleinen Mannes. Sorry, Max Eberl. Den mussten wir bringen.

38.

Reif mit einem Tonfall, als wäre er in seiner Garage beim Altpapiersortieren unter einer Wochenendausgabe der SZ begraben worden und läse sich nun alte Artikel laut vor, um nicht verrückt zu werden.

39.

Immobile: »In Dortmund ist nie jemand mit mir essen gegangen. Habt Ihr vielleicht Lust?« Anderer Ersatzspieler: »Also, wir haben vorhin schon Pizza bestellt.« Immobile: »Ohne mich?« Anderer Ersatzspieler: »Sorry, du. War ’ne teambildende Maßnahme.«

41.

»Sevilla presst jetzt«, so Hebamme Reif. Und gleich ist er da, der kleine José Antonio – man sieht schon das Köpfchen!

42.

Toll immerhin, dass sie hier in Sevilla die Audiofiles von Dino Dinis »Goal« abspielen.

44.

Gladbach kriegt kein Bein an die Erde. Aber vielleicht ist es ja ein Versuch zu fliegen.

46.

Halbzeit. Auf dem Weg in die Katakomben werden die Gladbacher von Salmrohrern abgefangen: »Sagt bescheid, wenn ihr nicht mehr könnt. Wir sind heiß!« Eine echte Option für Favre.

21:39 Uhr

Jetzt wird auch der ehrwürdige Rainer Bonhof nass gemacht – per Rasensprenger. Wahrscheinlich ist der Platzwart entschlossener als alle Gladbacher zusammen. Wann holt ihn Stoke City für 80 Millionen?

21.44 Uhr

Interessante Statistik für die Halbzeit:

Champions League, 1. Spieltag Wolfsburg-Moskau
17 000 Zuschauer

Dritte Liga, 7. Spieltag Magdeburg-Osnabrück
15 300 Zuschauer

Schön, dass nicht so viele nach Wolfsburg kommen - dann fühlt sich Julian Draxler nicht so sehr unter Druck gesetzt.

46.

Wiederanpfiff. Und Elfmeter für Sevilla. That escalated quickly!

47.

Toor! Gameiro haut das Ding ins Tor. Gameover?

48.

Wieder Elfer, wieder Gameiro - diesmal Latte. Zwei Elfmeter in wenigen Minuten. Wer tritt jetzt für Gladbach an? Fünf Schützen haben doch beide, oder?

51.

Gute Nachricht für Gladbach: Es steht nur 0:1. Die schlechte: Sie haben noch 39 Minuten zu spielen - und noch fünf weitere Spiele. Was ist aus dieser Mannschaft geworden? Wie kann etwas so Schönes so schnell so schlimm werden? Fachleute nennen so etwas: Ehe.

55.

Die Spanier liegen immer wieder am Boden, die Gladbacher irren durch die Gegend. Ein Horrorfilm für alle Gladbach-Fans, ein Liebesfilm für Fans von Standardsituationen. Und irgendwo liebkost Krassimir Balakov ein Geodreieck, mit dem er Flugkurven nachmisst.

57.

Bewegendes Schicksal: Stindl sehnt sich nach einem Dia-Abend in Martin Kinds Hobbykeller.

59.

Marcel Reif hat den FC Sevilla mittlerweile auf das Niveau von Wormatia Worms geredet. An ihm liegt es also heute Abend nicht.

60.

Max Eberl hat sich in der Halbzeit beim Barbier von Sevilla die Effe-Tiger-Hinterkopffrisur verpassen lassen. An ihm liegt es heute Abend also auch nicht.

62.

Nachdenkliches in der 62. Minute: Wann läuft eigentlich der erste Schiedsrichter mit tätowierten Unterarmen rum?

65.

Jantschke grätscht durch den Strafraum wie ein Verwaltungsfachangestellter beim Breakdance-Kursus an der Volkshochschule. 0:2. Durch den dritten Elfer. »Kriegen wir jetzt ’ne Ecke?«, fragt Sommer. Nicht mal das haben sie drauf.

67.

Immobile: »Ohne mich ist die Borussia nichts mehr.« Anderer Ersatzspieler: »Hast du nicht in Dortmund gespielt?« Immobile: »Eben nicht!«

70.

Um die Mannschaft wachzurütteln: Favre bringt Toni Schumacher!

71.

Jetzt bringt Sevilla Ciro Immobile. Danach kommen Vladimir But und Harry Decheiver. Nur um Gladbach weiter zu demütigen.

73.

Was unterscheidet das Spiel der Borussia vom Maggi-Kochstudio?

Hier gelingt nichts.

75.

Jetzt neu bei Sevilla: Krohn-Dehli. Gieselmann und ich rätseln: DER Krohn-Dehli. Der muss doch an die 200 Jahre alt sein. Jetzt bringen sie hier schon die dänische Traditionsmannschaft. Verhöhnung für Gladbach, als würde die Grabpredigt von einer verstimmten Flying V begleitet und von Nina Hagen geschrien. Beste Grüße nach Köpenick!

80.

Und während in Villariba noch geschrubbt wird, wird Glabach schon von Sevilla geputzt. Wir wollen nicht gehässig sein, aber Gladbach war über weite Strecken nicht mal eberlbürtig (1,74 m)

82.

Kopfballchance Immobile. Vereitelt von einem Gladbacher. Die Peter-Maffay-Fans unter euch wissen: Und es war Sommer.

84.

Tor! Sommer haut sich das Ding selbst rein. Jetzt geht alles den Gladbach runter. Mönchengladbach im Leistungszöllibat.

86.

Hab ich eine Angst, dass wir jetzt in der Fünfjahreswertung abrutschen! Schönen Dank auch, Gladbach.

88.

»Das ist so schwach«, so Reif. »Das ist so furchtbar.« Soviel zu seinem Bizeps. Wie steht’s bei Sevilla-Gladbach?

90.

Besonders bitter: Max Kruse lässt sich derweil in Wolfsburg feiern. »Ihr seid tolle Fans!«, ruft er in die Kurve. »Danke, ihr beiden!«

91.

Feierabend. Für beide. Denn auch Sevilla hat laut Reif keinerlei Chancen auf ein Weiterkommen, darüber kann uns Laien auch ein 3:0-Sieg nicht hinwegtäuschen. Aber: guter Versuch von den listigen Spaniern.

22:37 Uhr

Max Eberl: »Wir müssen weitermachen.« Und er tut es gleich, in dem er noch einmal sagt: »Wir müssen weitermachen.« Elf Eberls müsst Ihr sein. Das ist auch genau das Motto des Albtraums, in den wir uns jetzt verabschieden. »Gute« Nacht, »liebe« Fans.

Просмотров: 212 | Добавил: correo_9 | Теги: лига чемпионов, Севилья | Рейтинг: 0.0/0

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