Это была демонстрация силы. Баварская машина для голов прокатилась по Арсеналу. Гвардиола высоко оценивает команду. Es war eine Machtdemonstration: Die Bayern-Tormaschine zerlegte Arsenal in seine Einzelteile. Guardiola sieht das Team auf einem Höhepunkt.
Aus der Allianz Arena berichtet Niklas König
Einige Fans feierten in der Bahn, andere weniger bierselige Zuschauer standen längst im Stau, als Thomas Müller durch die Tür trat. "Was macht ihr denn noch hier?", rief der Doppeltorschütze des FC Bayern den wartenden Journalisten zu. Es war kurz nach Mitternacht, da trat Müller als einer der letzten vor die Kamera.
Wie nah die Münchner der Perfektion waren beim krachenden 5:1 im Champions-League-Rückspiel gegen Arsenal, wollte ein Reporter wissen. "Die erste Halbzeit war sehr gut. In der zweiten mussten wir zu oft nach einigen leichtfertigen Ballverlusten nach hinten laufen", legte ein gut gelaunter Müller den Finger in die Wunde.
Die Analyse: Überragende Bayern feiern Gala gegen Arsenal
Ansonsten allerdings gab es nicht viel zu meckern bei den Bayern. Schließlich hat das Team von Trainer Pep Guardiola die Gäste aus London vom Start weg dominiert - und somit die angekündigte Antwort auf den verlorenen Gastauftritt vor zwei Wochen geliefert.
"Wir hatten zumindest leichten Druck"
5:1 Treffer, 13:2 Schüsse aufs Tor, 68,5 Prozent Ballbesitz dokumentieren die Münchner Überlegenheit. "Es war ein riesiger Schritt", befand Müller. Schließlich hätte man bei einer erneuten Niederlage im Worst Case auf den dritten Platz zurückfallen können: "Vor der Partie war die Situation schon ein bisschen heiß. Wir hatten zumindest leichten Druck." Bayern hielt dem Druck erwartungsgemäß stand. Das Wie beeindruckte jedoch.
"Der Plan war, das Spiel zu gewinnen. Wir wollten konsequent und konzentriert spielen und den Gegner einschnüren", erklärte Kapitän Philipp Lahm. Und das tat man. Die dezimierte Defensive der Engländer wirkte gegen die schnellen FCB-Offensivakteure nicht selten hilflos überfordert. In der ersten Halbzeit hätten sogar mehr Tore fallen können. Weil Kingsley Coman (16.), Robert Lewandowski (16./17.) und Müller (41./43.) aber mit ihren Versuchen allesamt an Petr Cech scheiterten, gingen die Hausherren mit einem 3:0 in die Pause.
Lewandowski per Kopf (10.), Müller in Müller-Manier (29.) und David Alaba per Fernschuss (44.) hatten getroffen. Bis dahin war es eine nahezu perfekte Leistung. Bloß ein einziges Mal war Arsenal gefährlich vor den Kasten von Manuel Neuer gekommen: Nach schöner Kombination über Mesut Özil, Alexis Sanchez und Nacho Monreal war es der Deutsche, der das Leder mit dem Arm ins Tor bugsierte. Özil sah für die Aktion die Gelbe Karte (12.).
Robben mit Blitz-Tor
Im zweiten Durchgang verlor die bajuwarische Dominanz dann etwas an Wirkung. Nach neun Minuten sowie einer Chance von Coman (51.) hatte Guardiola genug gesehen und brachte den hochmotivierten Arjen Robben für den jungen Franzosen ins Spiel. Keine Zeigerumdrehung später drückte der den Ball nach schöner Vorarbeit von Douglas Costa und Alaba über die Linie (55.). "Zuhause wollten wir natürlich eine gute Show liefern für die Fans", grinste Müller in den Katakomben der Allianz Arena.
Danach ließen es die Bayern etwas ruhiger angehen. Müller war es schließlich, der kurz vor Schluss nach Zuspiel von Costa mit einem trockenen Rechtsschuss den Endstand besorgte (89.). Der sehenswerte Treffer Olivier Girouds blieb nicht mehr als eine Randnotiz (70.). "Wir wollten so lange wie möglich die Null halten, das hat überhaupt nicht funktioniert", musste ein sichtlich angeknockter Per Mertesacker eingestehen.
Die umgebaute Gunners-Abwehr - Laurent Koscielny und Hector Bellerin fehlten verletzt, wurden von Mathieu Debuchy und Gabriel ersetzt - hielt dem Druck in keiner Phase stand, wurde schwindelig kombiniert. "In der Besetzung waren wir nicht in der Lage dagegenzuhalten", so Mertesacker. Bayern sei "einfach nicht zu verteidigen" gewesen. Es war eine Machtdemonstration, nicht die erste seit dem Sommer.
Thiago: Der Urheber des Schönen
Kein Wunder, dass Guardiola auf die Frage, ob seine Schützlinge derzeit in der besten Verfassung seit 2013 seien, ohne Umschweife antwortete: "Ja. Ich musste meine Spieler kennenlernen und jetzt kenne ich sie besser als am Anfang", so der zufriedene Chef. Für den Rekordmeister war es schon das fünfte Pflichtspiel in dieser Saison, in dem man fünf Mal zuschlug.
Dass die "leichtfertigen Ballverluste" einzig der Situation, dem komfortablen Zwischenstand von 4:0, geschuldet waren, erkannte auch Müller. "Wir", sagte der 26-Jährige, "sind eben auch nur Menschen." Menschen, die wieder auftreten, als seien sie Maschinen.
Überragende Bayern feiern Gala gegen Arsenal
Vor zwei Wochen stoppte Arsenal den beeindruckenden Siegeslauf der Bayern - nun schlugen die Münchner in der Allianz Arena eiskalt zurück. Die Analyse.
Der FC Bayern revanchiert sich mit einem Fußballfest für die Niederlage im Hinspiel und fegt den FC Arsenal mit 5:1 (3:0) vom Platz. Die Münchener sind jetzt in einer komfortablen Position im Kampf um das Achtelfinale.
Vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena eröffnete Robert Lewandowski nach zehn Minuten den Torreigen. Thomas Müller (29.) und David Alaba (44.) stellten den 3:0-Halbzeitstand her.
Mertesacker hofft auf bayrische Schützenhilfe - Die Stimmen zum Spiel
Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung sorgte Arjen Robben dann nach der Pause (55.) für das 4:0. Für Robben war es das erste Joker-Tor in seiner Champions-League-Laufbahn.
Für eine Ergebniskosmetik sorgte in der 69. Minute Olivier Giroud mit einem sehenswerten Seitfallzieher, ehe Müller (89.) den Schlusspunkt setzte.
Der FC Bayern führt die Tabelle in der Gruppe F nunmehr mit neun Punkten an. Arsenal ist mit drei Punkten, die man beim 2:0 im Hinspiel holte, auf dem vierten und letzten Platz.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Bei den Bayern gibt es drei Änderungen zum 0:0 in Frankfurt. Alaba, Müller und Thiago kommen für Rafinha, Vidal und Robben. Bei Arsenal gibt es zwei Änderungen zum 3:0 bei Swansea. Für den verletzten Bellerin und Koscielny spielen Debuchy und Gabriel.
10., 1:0, Lewandowski: Von Coman kommt der Ball links zu Thiago, der viel Raum und Zeit zum Flanken mit dem rechten Fuß hat. Arsenals Abseitsfalle funktioniert nicht, sodass Lewandowski am Fünfer völlig frei steht. Mit dem Rücken zum Tor köpft er die Kugel mit dem Hinterkopf spektakulär rechts unten ins Netz.
12.: Monreal flankt den Ball von links halbhoch in die Strafraummitte. Mesut Özil drückt ihn aus fünf Metern und in Bedrängnis an Neuer vorbei in die Maschen, dreht dann jubelnd ab. Doch der Treffer zählt nicht, da Özil mit dem Oberarm abgeschlossen hatte.
29., 2:0, Müller: Lahm hat Zeit und Raum für eine weite Flanke nach links in den Strafraum. Coman will aus zehn Metern eigentlich direkt aufs Tor schießen, doch das misslingt ihm. Der Ball kommt glücklich zu Thomas Müller. Der Nationalspieler schießt sofort mit links, abgefälscht von Mertesacker landet die Kugel unten links im Eck.
43.: Großchance, Müller! Lewandowski bedient den Nationalspieler, der sich zwischen Elfmeterpunkt und Fünfergrenze bewegt. Eng bewacht von Mertesacker kommt Müller nach Ballannahme aus der Drehung zum Abschluss. Cech reißt die Fäuste hoch und wehrt zur Ecke ab.
44., 3:0, Alaba: Zehn Meter vor dem Strafraum wird Alaba - nach eigener Balleroberung gegen Santi Cazorla - von Gabriel Paulista nicht angegriffen. Also legt sich der Österreicher den Ball auf den linken Fuß, um ihn dann aus 20 Metern genau in den rechten Winkel zu zirkeln. Cech fliegt vergebens.
55., 4:0, Robben: Knapp 40 Sekunden ist Robben nach seiner Einwechslung auf dem Rasen, da dreht er jubeln ab und lässt sich für das 4:0 feiern. Douglas Costa legt zuvor den Ball in den Lauf von Vorbereiter David Alaba, der Robben die Kugel am linken Fünfereck perfekt serviert. Robben drischt das Spielgerät mit links humorlos in den linken Winkel.
69., 4:1, Giroud: Die neuformierte Abwehr der Bayern steht nach der Auswechslung von Boateng noch gar nicht richtig, da steht es plötzlich nur noch 4:1. Die Gastgeber üben keinen Druck auf Flankengeber Alexis Sanchez aus. Dessen Zuspiel von links kommt ins Strafraumzentrum zum freistehenden Olivier Giroud, der mit seinem Schuss aus der Drehung aus sieben Metern Manuel Neuer keine Chance lässt.
82.: Nach einem Pass aus der eigenen Hälfte ist plötzlich Robben ganz frei und dann auf und davon. Der Niederländer startet 30 Meter vor dem Tor sein Solo, Richtung Cech, geht dann links am Keeper der Gäste vorbei. Zum Torschuss aus spitzem Winkel kommt er aber nicht, da Debuchy mit viel Risiko die Kugel am Fünfer noch weggrätscht.
89., 5:1, Müller: Die Bayern setzen den Schlusspunkt ihres Spektakels mit einer schnellen Konter-Kombination. Costa legt den Ball aus dem Zentrum nach rechts in den Lauf von Müller. Der lässt im Strafraum Cech keine Chance mit einem platzierten Rechtsschuss aus zehn Metern rechts unten ins Eck. Zweiter Treffer in diesem Spiel, der vierte im laufenden Wettbewerb für Müller.
Fazit: Verdienter Sieg für die Bayern - auch in der Höhe, wenn auch nach der Pause das eine oder andere Tor mehr möglich gewesen wäre.
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Der Star des Spiels: David Alaba. Er war überall, er war voller Spiellaune, er schoss ein Traumtor. Über die überragende Leistung des Österreichers gibt es nicht viel diskutieren: Alaba strotzte vor Lust, gab mit Coman ein wunderbares Pärchen auf der linken Seite ab und war in der Offensive brandgefährlich. Seine beste Saisonleistung.
Der Flop des Spiels: Gabriel. Bei Arsenal erreichte keiner Normalform, aber der Innenverteidiger fiel dennoch negativ auf. Katastrophales Positionsspiel, mangelhaftes Zweikampfverhalten, total überfordert. Hatte mindestens an zwei Gegentoren Mitschuld.
Einzelkritik: Alaba überall, Gabriel patzt
Der Schiedsrichter: Gianluca Rocchi lag richtig, als er Özils Tor wegen Handspiels (12.) nicht gab. Auch das vermeintliche Foul an Coman in der ersten Hälfte war keine elfmeterwürdige Aktion. Genauso wenig gegen Robben (82.). Gute Kartenverteilung, sehr guter Auftritt des Italieners.
Das fiel auf:
- Ein Abend, an dem (fast) alles klappte: Der FC Bayern machte gegen Arsenal ein fast perfektes Spiel. Aufgestellt im flexiblen 4-1-4-1 gaben sich die Bayern extrem beweglich, sehr temporeich. Der ballführende Mann hatte immer eine Anspielstation, sodass die vielen Diagonalbälle der letzten Wochen und Monate mehr oder weniger ausblieben, weil gleich in nächster Nähe ein Mitspieler war.
- Vorzüglich auch das Flügelspiel: Lahm setzte zu unentwegten Sprints an, überlief immer wieder den gut aufgelegten Costa. Auf der anderen Seite überforderten Alaba und Coman das Duo Campbell/Debuchy komplett. Dass die Bayern über die Außen zu Toren kamen, war nicht zufällig.
- Und Arsenal? Die Idee war, die Frankfurter Eintracht nachzuahmen und eine Wand zu bilden, aber dass die Bayern alleine in der ersten Halbzeit 15 Torschüsse (!) aufs Tor brachten, beweist, wie katastrophal die Umsetzung der Idee war.
- Wollte Arsenal das Spiel schnell machen - so wie bei Özils vermeintlichem Ausgleich - wurden sie durchaus gefährlich. Das Problem: Sie wollten es vor der Pause einfach zu selten und trauten sich nicht aus der Reserve.
- Pep wechselte in der zweiten Hälfte durch, um Spielpraxis zu geben (Benatia, Robben) und, um zu schonen (Boateng, Lewandowski). Arsenal nutzte dies für die Schadensbegrenzung.
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