Für Thomas Tuchel und den BVB sollte das Top-Spiel bei den Bayern zu einer Demonstration der eigenen Stärke werden. Doch am Ende waren es nur die Münchner, die eindrucksvoll aufzeigten, warum sie das Maß aller Dinge in der Bundesliga sind. Die Bayern haben den BVB 5:1 geschlagen - damit ist alles geklärt in der Bundesliga.
Die Bayern sind nicht zu stoppen
Ohne den verletzten Marcel Schmelzer und mit ernsthaften Bedenken bezüglich der defensiven Standfestigkeit von Matthias Ginter stellte Tuchel sein Team auf einigen Positionen um. Sokratis sollte als Rechtsverteidiger die Dribblings von Douglas Costa stoppen – was zumindest phasenweise gelang
Offensivspieler Reus geopfert
Sven Bender verteidigte deshalb im Abwehrzentrum, während Lukasz Piszczek auf der ungewohnten linken Seite agierte. Davor verstärkte Gonzalo Castro die Mittelfeldzentrale, wofür mit Marco Reus ein Offensivspieler geopfert wurde.
Außer Form: Marco Reus
Guardiola mit Dreierkette
Trotz vorhersehbarer Personalwahl überraschte Pep Guardiola einmal mehr mit seiner taktischen Aufstellung. Der 44-Jährige beorderte Philipp Lahm zunächst ins Mittelfeld und ließ mit einer Dreierkette verteidigen. Anfangs hatten die Bayern im Spielaufbau Probleme, weil Shinji Kagawa sehr eng an Xabi Alonso blieb. Der Sechser war somit aus dem Spiel.
Nach knapp einer Viertelstunde wechselten deshalb Jerome Boateng und Javi Martínez die Positionen. Von nun an sollte Boateng das Aufbauspiel direkt aus der Mitte ankurbeln. Und er tat dies eindrucksvoll vorm 1:0. Der Wechsel in der Dreierkette - ein geschickter Schachzug von Guardiola.
Doppelschlag perfekt für die Bayern
Ein langer Ball erwischte die hochstehende Abwehrkette des BVB. Wenig später verursachte Mkhitaryan nach einem Bayern-Konter einen Elfmeter. Der Doppelschlag für München war perfekt.
Nicht sein Spiel: Pierre-Emerick Aubameyang
Anschließend reagierte Tuchel, schickte Castro ins offensive Mittelfeld und Aubameyang ins Sturmzentrum eines 4-2-3-1. Guardiola stellte seinerseits um, indem Lahm nun konstant als Rechtsverteidiger agierte. Die Bayern verteidigten mit Viererkette gegen die zusätzliche Flügelpräsenz des BVB
Robert Lewandowski macht das 3:1 für die Bayern
Der BVB muss sich die Frage gefallen lassen, warum man nicht konkreter auf die Gefahr der Eröffnungspässe von Boateng reagierte. Weder wurde der Bayern-Verteidiger aggressiv angelaufen, noch ließ sich die Abwehrkette samt Mittelfeld nach hinten fallen, um Lewandowski und den anderen Bayern keinen Platz für Steilläufe zu geben.
Bayern bietet eine unschlagbare Mischung
Für Bayern werden derweil einseitige Spitzenspiele zur Gewohnheit. Nach Leverkusen und Wolfsburg erwischte es nun die Dortmunder. In jeder Begegnung hatte Guardiola neue Kniffe parat.
Ein mittlerweile nahezu perfekt besetzter Kader, ein taktisch äußerst versierter Trainer und das typische Selbstbewusstsein des FC Bayern ergeben im Moment eine unschlagbare Mischung.